Bosnisch-hercegovinisches Infanterie-Regiment Nr. 4

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Bosnisch-hercegovinisches Infanterie-Regiment Nr. 4 wurde 1894 errichtet. Garnison: Mostar, Triest

Die Bosnisch-hercegovinische Infanterie (im österreichischen Militärjargon und allgemeinen Sprachgebrauch als Bosniaken bezeichnet) war ein Teil der k.u.k. Infanterie in der Armee Österreich-Ungarns, dem man einen gewissen Sonderstatus zugebilligt hatte. Die Bosnisch-hercegovinische Infanterie besaß eine eigene Uniform und ihre Einheiten erhielten eine eigene Nummernfolge innerhalb der Gemeinsamen Armee.

Der Mannschaftsbestand kam außer aus Bosnien und der Herzegowina nahezu ausschließlich aus den zum ungarischen Reichsteil gehörenden Gebieten von Kroatien sowie aus Montenegro. Auf die religiösen Vorschriften der Soldaten islamischen Glaubens wurde peinlichst genau Rücksicht genommen (siehe k.u.k. Militärseelsorge). Offiziere und Unteroffiziere stammten während des ersten Aufstellungsphase aus anderen Infanterieregimentern und behielten ihre eigene Adjustierung.

Die Einheiten gehörten zur Linieninfanterie und bestanden im August 1914 aus vier Infanterie-Regimentern (Nummer 1–4) und einem Feldjägerbataillon.

Siegelmarken

Geschichte

1878 wurden das osmanische Vilâyet Bosnien, zu dem auch die Herzegowina gehörte, von Österreich-Ungarn militärisch besetzt. Obwohl das Gebiet staatsrechtlich nach wie vor zum Osmanischen Reich gehörte, begann die k.u.k. Administration damit, einen Verwaltungsapparat aufzubauen und schuf dadurch vollendete Tatsachen. Nach Unruhen im Jahre 1881/82, die nur mit militärischer Gewalt niedergeschlagen werden konnten, begann man die männliche Bevölkerung zum Militärdienst heranzuziehen.

Als erstes wurde 1882 in jedem der vier Ergänzungsbezirke (Sarajevo, Banjaluka, Donja Tuzla und Mostar) je eine bosnisch-hercegowinische Infanteriekompanie aufgestellt, die man in den darauffolgenden Jahren um jeweils eine Kompanie erweiterte, sodass 1885 vier und 1889 bereits acht selbstständige Bataillone formiert werden konnten. 1892 konnten drei weitere Bataillone aufgestellt werden. 1894 entschied die Militärverwaltung, für die bosnisch-hercegowinische Infanterie den Regimentsverband analog zum übrigen Heer einzuführen. Eine „Allerhöchste Entschließung“ vom 1. Jänner 1894 ordnete dies zwar an, die Umsetzung gestaltete sich aber überaus schwierig und konnte erst 1897 abgeschlossen werden.

Das Feldjägerbataillon wurde 1903 errichtet. Der Begriff Feldjäger bezeichnete im k.k. Sprachgebrauch eine Untergattung der Infanterie. Jäger als Plänkler oder leichte Infanterie gab es zu dieser Zeit sowohl in der Donaumonarchie als auch in Deutschland nicht mehr. Gleichwohl galten die Jägerbataillone als Elitetruppe und erhielten ausgesuchten Ersatz.


Text: Wikipedia

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