Garde-Dragoner-Kaserne

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Die Garde-Dragoner-Kaserne ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk am Mehringdamm 20, 22 und 28 im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteil Kreuzberg.

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Geschichte

Das Gebäude wurde in den Jahren 1850 bis 1854 von August Ferdinand Fleischinger und Karl Wilhelm Drewitz für militärische Zwecke errichtet. Es ist 188 Meter lang, drei Geschosse hoch und verfügt über eine graue, gequaderte Fassade, die mit Zementputz versehen ist. Die Gestaltung erinnert mit ihren aufgesetzten Zinnentürmen an den Ecken des Gebäudes sowie an dessen Eingangsbereich an eine mittelalterliche Kastellburg. Diese Wirkung wird durch die paarweise angeordneten Rundbogenfenster unterstützt.

Das Gebäude wurde zunächst vom 1. Bataillon des 8. Infanterie-Regiments als Kaserne genutzt. Je zehn Soldaten belegten dabei einen rund 12 m × 5 m großen Mannschaftsraum. Unteroffiziere konnten eine kleine Wohnung seitlich der Eingangstürme mit Stube und Küche beziehen. Im Keller befand sich ein Speisesaal, der rund 20 m × 12 m groß war. Im Jahr 1855 kamen nach zweijähriger Bauzeit eine Reitbahn sowie ein roher Ziegelbau mit vier Stallflügeln hinzu. Hierdurch entstanden drei Höfe, von denen einer zum Fußexerzieren, die beiden anderen für Reitübungen genutzt wurden. Im Jahr 1889 entstanden weitere Reithallen und Pferdeställe. In der Zeit von 1855 bis 1919 nutzte das 1. Garde-Dragoner-Regiment „Königin Viktoria von Großbritannien“ sowie Teile des 2. Garde-Dragoner-Regiments „Kaiserin Alexandra von Rußland“ das Gebäude. Diese Truppen stürmten bei der Novemberrevolution am 11. Januar 1919 das Vorwärts-Gebäude in der Lindenstraße und töteten dabei sieben Besetzer. Bei der anschließenden Räumung des Gebäudes wurden über 390 Gefangene in die Kaserne gebracht und teilweise schwer misshandelt. Im Jahr 1921 erfolgte die Umwandlung des Bauwerks in einen Gewerbehof. Seit 1923 wird das Gebäude als Finanzamt genutzt. Im Foyer erinnert eine Gedenktafel an die Ereignisse der Novemberrevolution.

In Bereichen, die nicht unter Denkmalschutz stehen, sollen bis zum Jahr 2016 Mietwohnungen und Gewerberäume entstehen. Als Plattform für Partizipation und Bürgerbeteiligung am Entwicklungs- und Planungsverfahren des ehemaligen Kasernengeländes und des sogenannten Rathausblocks wurde im Juli 2011 der gemeinnützige Verein Upstall Kreuzberg e.V. für soziale und nachhaltige Stadtentwicklung gegründet. Das öffentliche Dialogische Planungsverfahren wurde im November 2013 mit einer Auftaktveranstaltung in einem der alten Pferdeställe eröffnet und wird von Urbanitas Berlin Barcelona durchgeführt.


Text: Wikipedia

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