Kaiserliche Oberpostdirektion (Bremen)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die ehemalige Kaiserliche Oberpostdirektion ist ein Gebäude in der Altstadt von Bremen, gelegen an der Domsheide 15.

Siegelmarken

Verzeichnis der Siegelmarken der Kaiserlichen Oberpostdirektion.

Geschichte

Nach der Reichsgründung von 1871 wurde das Post- und Telegraphenwesen in Bremen in die Reichsverwaltung integriert. Aus dem nun Kaiserlichen Oberpostamt wurde 1874 die Kaiserliche Oberpostdirektion.

Die zum Domshof drei- und zur Dechanatstrasse viergeschossige Vierflügelanlage wurde von 1875 bis 1879 nach Plänen von Karl Schwatlo für 189.000 Mark errichtet, um die verteilten Stellen des Postdienstes zu konzentrieren. Das repräsentative Gebäude entstand im Stil in der für diesen Bautyp reichsweit üblichen Bauformen der deutschen Neorenaissance. Als Grundstück stellte der Bremer Senat im Tausch den "Eschenhof" bereit, dessen Name auf den Freiherrn Alexander Ersken, 1653 Präsident der schwedischen Herzogtümer Bremen und Verden, zurückging, der hier von 1653 bis zu seinem Tod seinen Wohnsitz hatte. Das Grundstück war mit dem Reichsdeputationshauptschluss an die Stadt Bremen übergegangen. Seit 1819 war hier die Hauptschule untergebracht. Am 1. Oktober 1878 fand die Einweihung der Oberpostdirektion statt. Vom Eschenhof verblieb bis heute am Erweiterungsbau von 1979 das aus dem 16. Jahrhundert stammende Portal.

Bemerkenswert ist der reich verzierte Kaisersaal, ursprünglich Teil der Wohnung des Oberpostdirektors. An den Wänden befinden sich die Büsten von Kaiser Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich sowie Kaiserin Augusta und Kronprinzessin Victoria. Die fünf Wandgemälde im Stil der Zeit des Historismus sind Frühwerke von Arthur Fitger. Der Saal wurde 1970 von Georg Skrypzak restauriert. Zur Ausstattung des Saals gehört ein ursprünglich hier nicht vorhandener Murano-Kronleuchter, ansonsten ist die Originaleinrichtung nicht erhalten.

Das Gebäude wurde von 1972 bis 1977 nach Plänen von Ernst Hake umgebaut und 1979 mit einem Neubau im östlichen Bereich erweitert, wobei ein aus dem 16. Jahrhundert stammendes Portal des Vorgängerbaus eingefügt wurde.

2000 erfolgte ein weiterer fünfmonatiger Umbau um das Angebot der Post hier zu konzentrieren, wobei die Nutzung des Postamtes am Bahnhof weiter reduziert werden sollte.

Das Gebäude der ehemaligen Kaiserlichen Oberpostdirektion und das in den Neubau eingefügte Portal vom Eschenhof (wohl 1565-69) stehen seit 1973 unter Bremer Denkmalschutz.


Nutzung

Die Nebenstelle Bremen der Norag hatte ihren ersten Sitz in bzw. auf dem Postamt an der Domsheide 15. Bis zum Ende der Privatisierung der Deutschen Bundespost war das Gebäude Sitz des Hauptpostamtes 1 in Bremen. Heute bieten die Deutsche Post AG und die Postbank dort umfangreiche Dienstleistungen für die Kunden an.

Ferner diente das Bauwerk als Standort für Ausstellungen, so wurden z.B. 1991 dort „Kostbarkeiten aus dem Trompetenmuseum Bad Säckingen“ gezeigt. 2004 wurde der Verkauf an den katholischen Gemeindeverband beschlossen, der einen Teil des Altbaus als Schulstandort nutzen wollte.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.