Landgericht Magdeburg

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Das Landgericht befindet sich in einem Justizgebäude in der Halberstädter Straße 8 im Magdeburger Stadtteil Sudenburg.

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Geschichte

Der im Stil des Historismus gehaltene Bau entstand zwischen 1900 und 1906 nach Plänen der leitenden Baubeamten Hermann Angelroth und Paul Thoemer im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin. Er bestand ursprünglich aus zwei viergeschossigen Gebäudeflügeln die mit Eckrisaliten einen besonders repräsentativ gestalteten Mittelteil flankierten. Der Mittelteil wurde von zwei 50 Meter hohen Türmen eingefasst. Die Fassade bestand aus Werkstein.

Im April 1945 wurde das Gebäude durch Artilleriebeschuss von bei Ottersleben befindlichen US-amerikanischen Truppen schwer beschädigt. Der Mittelteil und der Nordflügel wurden vollständig zerstört. Während des Bestehens der DDR ist die Fläche lediglich grob geräumt worden. Erst im Jahr 2001 erfolgte eine Bebauung an der Stelle der zerstörten Gebäudeteile. Wurde zunächst über einen kompletten Wiederaufbau nachgedacht, konnte über verschiedene, von finanziellen Zwängen diktierte Abstufungen dieser Idee (z.B. Zweckgebäude hinter originalgetreu rekonstruierter Fassade), letztlich nur eine durch die Materialien Glas und Beton bestimmte Form verwirklicht werden, die an das historische Erscheinungsbild des Gebäudes erinnert. Dieser Bauteil gibt insbesondere dringend benötigten Sitzungssälen Raum. Er ist nahtlos an den alten Gebäudeteil angeschlossen, in dem besonders das liebevoll restaurierte Haupttreppenhaus Beachtung verdient.

Vom 1. Dezember 1932 an war Friedrich Weißler für einige Monate Landgerichtspräsident, bevor er von den Nationalsozialisten abgesetzt wurde. An den 1937 im KZ Sachsenhausen ermordeten Weißler erinnert eine 2006 im Landgericht enthüllte Gedenktafel. Seit dem 19. November 2008 ist das Gebäude als „Friedrich-Weißler-Haus“ nach ihm benannt. Einer der Vorgänger Weißlers war der von 1922 bis 1927 als Präsident tätige Siegfried Loewenthal.



Text: Wikipedia

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