Maria-Theresien-Orden

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Der Militär-Maria-Theresien-Orden (auch Militär-Maria Theresien-Orden oder Österreichischer Militär-Maria-Theresien-Orden) war die höchste militärische Auszeichnung der Habsburgermonarchie. Der 1757 von Maria Theresia gestiftete Verdienstorden wurde in Form eines mehrstufigen Ritterordens (zuletzt als Großkreuz, Kommandeurkreuz, Ritterkreuz) nur an Offiziere vergeben.

Siegelmarken

Geschichte

Der Orden wurde am 22. Juni 1757, wenige Tage nach der siegreichen Schlacht von Kolin, durch Kaiserin Maria Theresia gestiftet.[1] Der Orden für hervorragende Verdienste von Offizieren im Kriege war damit die erste sichtbare österreichische Militärauszeichnung. Der Orden wurde zunächst in zwei Klassen gestiftet. Als erster Ordensgroßmeister fungierte Maria Theresias Gemahl, der römisch-deutsche Kaiser Franz I. Stephan. Die erste feierliche Verleihung des Ordens (Promotion) fand am 7. März 1758[2] in Anwesenheit der Stifterin statt, der erste damit ausgezeichnete war Karl Alexander von Lothringen.

Über die Ernennung neuer Mitglieder entschied ein aus Ordensmitgliedern und hohen Offizieren bestehendes Ordenskapitel, das in regelmäßigen Sitzungen über Neuaufnahmen zu beraten hatte und seine Vorschläge dem Großmeister vorlegte. Als Großmeister des Militär-Maria-Theresien-Ordens fungierte der regierende Monarch.

Am 15. Oktober 1765 fügte Kaiser Joseph II. die Klasse der Kommandeure hinzu und führte für die Inhaber des Großkreuzes zum bisherigen Ordenskleinod einen Bruststern, den „Stern zum Großkreuz“ ein.[3]

Im Laufe der Zeit wurden die Ordensstatuten mehrfach geändert. So dehnte eine Statutenänderung am 8. März 1895 (siehe unten) die Verleihung des Freiherrenstandes auf alle Ordensmitglieder aus.[4]

Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Wien Pläne, eine gemeinsame Ruhestätte der Ritter des Maria-Theresien-Ordens anzulegen, sie wurde aber letztlich nicht realisiert.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bestätigte Kaiser Karl I. dem Ordenskapitel die alleinige Kompetenz zur Ernennung neuer Ordensmitglieder. Damit sollte sichergestellt werden, dass hervorragende Leistungen von Offizieren des Ersten Weltkriegs auch nach dem Ende der Monarchie entsprechend gewürdigt würden.

Die letzte Sitzung des Ordenskapitels (von insgesamt 50) fand im Jahr 1931 statt; dabei wurde auch der Beschluss gefasst, dass es danach keine weiteren Sitzungen und Verleihungen des Ordens mehr geben sollte. Der Orden wurde von 1757 bis zu diesem Zeitpunkt lediglich 1243-mal verliehen. Davon waren 61 Großkreuze, 140 Kommandeure und 1042 Ritter.

Der ungarische Reichsverweser Admiral Nikolaus von Horthy hat 1931 beziehungsweise 1938 statutenwidrig versucht, den Orden zu erneuern, obwohl dies dem „Regierer des Erzhauses Österreich“ vorbehalten war. Allerdings wurde der Orden aus diesem Titel nur einmal, im Januar 1944 an Generalmajor Kornél Oszlányi, verliehen.

Der letzte Ordensinhaber Gottfried Freiherr von Banfield, ein Marineflieger des Ersten Weltkrieges, verstarb 1986. Er hatte am 17. August 1917 von Kaiser Karl I. das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens erhalten.

Heute ist der Militär-Maria-Theresien-Orden zentrales Element der Symbolik der Theresianischen Militärakademie des österreichischen Bundesheeres in Wiener Neustadt.


Text: Wikipedia

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