SMS Vulkan

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SMS Vulkan war ein Bergeschiff für U-Boote, das bei den Dockspezialisten der Howaldtswerke von der Kaiserlichen Marine im Zusammenhang mit dem Aufbau der U-Boot-Flottillen in Auftrag gegeben wurde.

Reklamemarken und Siegelmarken

Konstruktion

Die Konzeption dieses kombinierten Hebe- und Dockschiffes in Katamaran-Bauweise sah vor, dass ein verunglücktes U-Boot von dem über dem Zwischenraum zwischen beiden Rümpfen befindlichen Krandeck bis zwischen die Rümpfe gehoben werden sollte. Dort sollte es dann auf beweglichen Trägern zwischen beiden Rümpfen aufgelagert und repariert werden. Die Hebekräne konnten bis zu 500 t mit 30 m/h Hebegeschwindigkeit heben. Eine Besonderheit war die Erprobung und Einführung des turbo-elektrischen Antriebs im deutschen Schiffbau: Dazu wurden durch den Dampf der vier Mehlhornkessel zwei Zoelly-Turbinen angetrieben, die den Strom mittels zwei Generatoren für die beiden Propellermotoren erzeugten. Mit der Marschgeschwindigkeit von 12 Knoten vermochte die SMS Vulkan, den damaligen U-Booten zu folgen.

Geschichte

Beim ersten deutschen U-Boot-Unfall am 17. Januar 1911 vor Kiel lag die Vulkan mit demontierten Bodenventilen im Trockendock. Sie wurde schnellstmöglich klargemacht, während ein Schwimmkran das havarierte Boot anhob und 30 Besatzungsmitglieder gerettet wurden. Dann riss die Trosse. In der nächsten Nacht war die Vulkan einsatzbereit und hob das Boot, doch konnten die drei im Turm eingeschlossenen Besatzungsmitglieder von SM U 3 nicht mehr gerettet werden. Während des Krieges war die Vulkan noch an zwei Bergungsversuchen havarierter Boote beteiligt: SM U 30 im Jahr 1915 (erfolglos) und SM UC 45 im Jahr 1917. Dieses Boot wurde im Oktober 1918 wieder in Dienst gestellt.

Bei der Überführungsfahrt nach Harwich ging das nach dem Ende des Ersten Weltkriegs an die Entente abgelieferte Schiff am 6. April 1919 in der Nordsee verloren.

Vorbildfunktion

Ein weiteres Dockschiff zur Bergung von U-Booten wurde mit der Cyclop im Ersten Weltkrieg beim Bremer Vulkan gebaut. Sie war um einiges größer als die Vulkan. Auch die Cyclop ging 1919 in britische Hände über.

Die Vulcan war Vorbild für entsprechende Schiffstypen, die in Russland und Japan zum Einsatz kamen. So gilt die bauähnliche Wolchow (Kiellegung 1912, 1922 in der Sowjetunion umbenannt in Kommuna und noch 2022 im Einsatz), erbaut mit Lizenz der Howaldtswerke in den Putilow-Werken in St. Petersburg, als etwas vergrößerte Weiterentwicklung der Vulkan.


Text: Wikipedia

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